"O schaurig ist's übers Moor zu gehn,
Wenn es wimmelt vom Heiderauche,
Sich wie Phantome die Dünste drehn
Und die Ranke häkelt am Strauche,
Unter jedem Tritte ein Quellchen springt,
Wenn aus der Spalte es zischt und singt! – ...

Diese Zeilen aus Annette von Droste-Hülshoffs "Der Knabe im Moor" fallen einem ein, wenn man zum ersten Mal eine Birkhahnbalz mitmacht. Die Verstecke müssen bezogen sein, bevor die Hähne einfallen. Also unausgeschlafen, in fast absoluter Dunkelheit ins Moor, bei Temperaturen unter 0°C - da fragt man sich, ob es kein angenehmeres Hobby gibt. Man kann noch ungefähr eine Stunde dösen, aus dem Nachbarversteck erklingt auch der eine oder andere Schnarcher.

Urplötzlich sind sie da. Geweckt durch knatternden Flügelschlag ist man spätestens munter, wenn es um einen herum anfängt zu zischen und zu fauchen, zu trudeln und zu gurgeln, zu kollern und zu rodeln - Gänsehautfeeling pur, weil unheimlich schön.

Man genießt mit geschlossenen Augen, denn auf Film- oder gar Fotolicht muss man noch einige Zeit warten.

 

 

 

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